Insgesamt wurden 98 Parkinson-Kranke und 256 Geschwister eingeschlossen. Elf Patienten wiesen ein früh („Early-onset“: ≤ 50 Jahre) und 87 ein spät („Late onset“: > 50 Jahre) einsetzendes Parkinson- Syndrom (EO bzw. LO) auf. Bei 45 lag eine Tremordominanz (TD) und bei 53 eine nicht-tremordominante Symptomatik vor. NMS wie Depressionen, Angstzuständen, kognitive Beeinträchtigungen (einschließlich MCI und Demenz), Schlafstörungen, Obstipation, übermäßige Tagesmüdigkeit, REM-Schlaf-Verhaltensstörungen (RBD) und Restless-Legs-Syndrom (RLS) bei den Verwandten wurden mit verschiedenen etablierten Skalen erfasst.
Die Geschwister der EO-Patienten zeigten gegenüber jenen der LO-Patienten eine um das Mehrfache höhere NMS-Inzidenz. Das erhöhte Risiko betraf u. a. eine mittelschwere bis schwere Depression (13,9 % vs. 5,9 %; Odds Ratio: 4,22; p = 0,033), Angst (22,2 % vs. 4,5 %; OR: 9,37; p = 0,001) und exzessive Tagesmüdigkeit (13,9 % vs. 6,8 %; OR: 3,40; p = 0,049). RLS, RBD, Obstipation, Schlafstörungen und kognitive Probleme sowie leichte Depressionen und leichte Angstzustände waren bei ihnen aber nicht häufiger.
Bei Verwandten von TD-Patienten bestanden Risikoerhöhungen u. a. für eine RBD (19,5 % vs. 5,5 %; OR: 11,65; p < 0,001), Obstipation (15,6 % vs. 6,3 %; OR: 4,94; p = 0,001), Schlafstörungen (18,0 % vs. 13,3 %; OR: 4,51; p = 0,002), kognitive Beeinträchtigungen (29,7 % vs. 22,7 %; OR: 3,55; p = 0,002) und Angst (OR: 2,49; p = 0,005). Kognitive Probleme bestanden hier vor allem in leichteren Symptomatiken, Angststörungen vor allem in leichten Formen. Bei den übrigen NMS fand sich bei den Verwandten von TD-Patienten keine auffällige Häufung. Fazit: Verschiedene NMS lagen auch bei den Geschwistern von Parkinson-Patienten gehäufz vor. JL