In den einschlägigen Datenbanken (u. a. EMBASE, MEDLINE, Cochrane-Bibliothek, SCOPUS, ScienceDirect) wurden 12.773 englisch- oder koreanischsprachige Publikationen zu primären Kopfschmerz- Erkrankungen (zumeist
Migräne oder Spannungs-Kopfschmerz) und einem Medikamentenübergebrauch-Kopfschmerz identifiziert. Metaanalytisch ausgewertet wurden 27 randomisierte kontrollierte Studien mit einer Dauer von vier bis zwölf Wochen zu Behandlungen wie Biofeedback (BFT), (kognitive) Verhaltenstherapie (CBT), kognitive Therapie (KT), Achtsamkeitsbasierte Behandlung (MBT) etc..
Im primären Wirksamkeitsendpunkt, der Anzahl der monatlichen Kopfschmerz-Tage in der Interventions- versus Kontrollgruppe, zeigte sich eine signifikante Überlegenheit der psychologischen Behandlungen mit einem gepoolten mittleren Unterschied von -0,70 Tagen (95 %-KI: -1,22 bis -0,18: p < 0,001). Subgruppenanalysen zufolge bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Interventionsarten (p = 0,67), wohl aber zwischen den Kopfschmerz-Arten: In den
Migräne-Gruppen ergab sich eine signifikante Wirksamkeit (-0,59 Tage), nicht aber bei den übrigen Kopfschmerz-Formen. Außerdem fanden sich bei isolierter Betrachtung der US-amerikanischen und europäischen Studien keine signifikanten Unterschiede gegenüber den Kontrollgruppen.
In den sekundären Endpunkten waren die psychologischen Interventionen ebenfalls überlegen. Dies betraf vor allem die Anzahl der Kopfschmerz-Attacken pro Woche (gepoolter mittlerer Unterschied: -1,14; 95 %-KI: -1,61 bis 0,66; p < 0,001). Dabei waren die BFT (-0,70 Attacken), die CBT (-3,00 Attacken) und die MBT (-1,39 Attacken) gegenüber den Kontrollgruppen wirksamer, nicht jedoch die übrigen psychologischen Interventionen.
Außerdem fielen die Kopfschmerz- Schwere (gepoolter mittlerer Unterschied im Index: -0,92; p < 0,001) und die Responderrate (gepooltes relatives Risiko: 3,13; p < 0,001) zugunsten der psychologischen Behandlungen aus. Sie hatten in der Kopfschmerz-bedingten Beeinträchtigung nach dem Migraine disability assessment (MIDAS) gegenüber der Kontrollgruppe auch (zumindest) tendenzielle Vorteile (-2,52 Punkte; p = 0,073). JL
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