214 über 18-Jährige mit einer Schizophrenie- Diagnose (79,0 % Männer) wurden in die thailändische Studie eingeschlossen. Sie waren seit durchschnittlich 3,79 (0,04 – 10,39) Jahren erkrankt. Bei 4,2 % lag eine akute depressive Episode vor. Alle wurden antipsychotisch behandelt.
Nach den Basisdaten schienen die Frauen ein tendenziell höheres Suizidrisiko als die Männer zu haben: Die Lebenszeitprävalenz an Suizidversuchen in dieser Kohorte betrug 15,6 %. Der Unterschied zwischen Männern (13,7 %) und Frauen (22,7 %) erwies sich jedoch als nicht-signifikant (p = 0,162).
Jeder Fünfte suizidal
Das aktuelle Suizidrisiko der Teilnehmer wurde unter Verwendung des Mini-International Neuropsychiatric Interview (MINI)-Moduls für Suizidalität eingestuft. Danach wies die Mehrheit von 172 Patienten (80,4 %) keine erhöhte Suizidalität (0 Punkte) auf. Die Gesamtprävalenz betrug demnach 19,6 %: 20 Patienten (9,4 %) hatten ein niedriges (1 – 8 Punkte) und acht Patienten (3,7 %) ein mäßiges Risiko (9 – 16 Punkte), während bei 14 Patienten (6,5 %) ein hohes Suizidrisiko (≥ 17 Punkte) vorlag.
Signifikante Risikofaktoren
Etliche Variablen wie Geschlecht, Alter, psychosoziale Umstände, medikamentöse Behandlung etc. waren in der Rohanalyse mit dem Suizidrisiko korreliert. Basierend auf einer auf diese Faktoren kontrollierten multivariablen Regressionsanalyse war ein höheres Suizidrisiko (Gruppe mit mäßigem und hohem Risiko zusammengenommen) signifikant und unabhängig assoziiert mit folgenden Merkmalen: jüngeres Alter (adjustierte Odds Ratio pro zusätzliches Lebensjahr: 0,95; p = 0,03), eine aktuelle Major-Depression-Episode (OR: 26,88, p = 0,001), eine Behandlung mit Fluoxetin (OR: 18,59; p < 0,001) oder Lithium (OR: 2,97; p = 0,032) im Vormonat und ein höherer Score des Charlson- Komorbiditätsindex (OR pro CCI-Punkt- Anstieg: 1,20; p = 0,020).
Die Autoren heben hervor, dass die Therapie mit Fluoxetin oder Lithium aller Wahrscheinlichkeit nach keinerlei kausalen Einfluss haben dürfte. JL