Bei 304 Schlaganfall-Patienten (Mai 2016 bis Dez. 2019) wurden die NfL-Serumwerte (sNfL) innerhalb von 2 h nach der Klinikaufnahme bestimmt. Sechs Monate danach wurden Depression, Angst und Schlaflosigkeit anhand der chinesischen Versionen des Patient Healt Questionnaire (PHQ-9), der Skala für generalisierte Angststörungen (GAD-7) und dem Insomnia Severity Index (ISI) mit 7 Punkten bewertet. Die Cut-off-Werte für klinisch relevante Beeinträchtigungen betrugen 10, 7 bzw. 15 Punkte.
Depression, Angst und Insomnie
Die 152 Patienten mit „hohen“ sNfL-Werten (keine nähere Angabe) wiesen signifikant höhere PHQ-9-, GAD-7- und ISI-Werte auf als die Gruppe mit niedrigem NfL und litt häufiger an einer Post-stroke-Depression (5,3 % vs. 19,1 %; p < 0,001), -Angststörung (11,2 % vs. 31,6 %; p < 0,001) und -Insomnie (3,3 % vs. 12,5 %; p < 0,005). Die sNfl-basierte Vorhersage für eine Major Depression ergab eine Sensitivität von 70,27 %, eine Spezifität von 67,79 % und eine Area under the Curve (AUC) von 0,694.
Die sNfl-basierte Prädiktion für eine Angststörung hatte eine Sensitivität von 69,23 %, eine Spezifität von 64,02 % und eine AUC von 0,683. Die sNfl-basierte Vorhersage für eine Insomnie ergab eine Sensitivität von 75,00 %, eine Spezifität von 66,43 % und eine AUC von 0,723.
Der multivariaten Regressionsanalyse zufolge erhöhten hohe sNfL-Werte unabhängig von anderen Faktoren (Infarktlokalisation, Komorbiditäten etc.) das Risiko für eine Post-stroke-Depression um mehr als das Vierfache (Odds Ratio [OR]: 4,427; 95 %-KI: 1,918 - 10,217), das für eine Angststörung um etwa das Dreifache (OR: 3,063; 95 %-KI: 1,939 - 6,692) und das für eine Insomnie um etwa das Vierfache (OR: 4,200; 95 %-KI: 1,526 - 11,562). JL