In der Querschnittstudie wurden 615 Jungen im Alter zwischen 6 und 18 Jahren eingeschlossen, 219 Kinder (11,2 ± 2,7 Jahre) mit und 396 (10,8 ± 2,8 Jahre) ohne ADHS. Neben dem Geburtsgewicht (niedrig: < 2500 g; normal; 2500–4000 g; hoch > 4,000 g) und aktuellem BMI wurden Variablen wie das elterliche Einkommen, Ausbildungsstatus und Wohnort sowie ADHS-Typ, Komorbiditäten (Depression) und Medikamenteneinnahme der Kinder und Jugendlichen erfasst.
In der ADHS-Gruppe ergab sich im Vergleich zur Kontrollgruppe eine mehr als doppelt so hohe Rate an niedrigem Geburtsgewicht (8,2% vs. 3,0%; p = 0,02). Die untergewichtigen Kinder waren auch später praktisch nie übergewichtig (0% vs. 12,1% bzw. 12,5% bei den Kindern mit normalem/erhöhtem Geburtsgewicht, p = 0,04).
Dessen ungeachtet lag Übergewicht/Adipositas zum Zeitpunkt der Untersuchung bei 22,4% der ADHS-Kinder vor, aber nur bei 13,9% der Kinder ohne ADHS (p = 0,007). Dies betraf hauptsächlich ein Übergewicht (17,3% vs. 8,3%; p < 0,001), während Fettleibigkeit (5,0% vs. 5,6%; p = 0,78) bei den Buben mit und ohne ADHS nicht signifikant unterschiedlich ausfiel, ebenso wenig wie ein Untergewicht (2,3% vs. 1%; p = 0,21).
Insgesamt nahmen 79 der Jungen mit ADHS- (36,1%) Stimulanzien ein. Gegenüber den übrigen ergab sich in der Rate an Übergewicht/Adipositas (22,4% vs. 22,8%; p = 0,91) und im BMI (p = 0,80) ebenso wenig ein signifikanter Unterschied wie in allen anderen berücksichtigten Variablen.
Insgesamt blieb nach Kontrolle auf alle anderen Variablen eine signifikante Risikoerhöhung für ein Übergewicht in der ADHS-Gruppe erhalten, die Odds Ratio dafür betrug 2,44 (95%-KI: 1,38–4,29; p = 0,002). Auf eine Adipositas traf dies aber nicht zu. NW
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