Die webbasierte Datenbank umfasste 411 Personen: 195 CIDP-Patienten (66 % Männer) und 195 Kontrollen (32 % Männer; die jeweiligen Partner der Patienten).
Mittels Fragebogen wurden alle Teilnehmer nach Exposition gegenüber toxischen Stoffen, Rauchen, Drogen- und Alkoholkonsum, Ernährung (vegan, vegetarisch, makrobiotisch etc.), Häufigkeit bestimmter Lebensmittel sowie nach relevanten „Ereignissen“ wie Infektionen, Impfungen, Verletzungen etc. gefragt.
Unter den außerordentlich zahlreichen Ernährungs- und Lifestyle-Variablen wurden lediglich zwei signifikante Zusammenhänge festgestellt: Ein reduziertes CIDP-Risiko bestand bei den Personen, die dreimal pro Woche oder öfter Reis aßen (Odds Ratio: 0,42; 95 %-KI: 0,20 – 0,87; p = 0,0408) oder die mindestens eine Fischmahlzeit pro Woche zu sich nahmen (OR: 0,53: 95 %-KI: 0,34 - 0,83; p = 0,0053). Fleisch, Gemüse, Nudeln, Obst, Käse, Eier, Süßigkeiten, Kaffee, Tee, Milch etc. verringerten oder erhöhten das CIDP-Risiko nicht.
Relevante „Ereignisse“ innerhalb von 1 bis 42, median 16,5 Tagen vor Auftreten der CIDP waren von 63 Patienten (15,5 %) berichtet worden. Dies waren Infektionen bei 50 Patienten (12 %), zumeist mit einem grippeähnlichen Bild (n = 32) oder eine Infektion der oberen Atemwege bzw. des Magen-Darm-Traktes (je n = 9). Zum anderen umfasste dies Influenza-Impfungen bei sieben Patienten, eine Operation bei vier und eine Verletzung bei zwei Patienten.
Diese Faktoren beeinflussten das CIDP-Risiko zwar nicht, doch Patienten mit vorangegangenen Infektionen hatten häufiger einen akuten Beginn der CIDP-Symptomatik (26 % vs. 8 %; p = 0,0004) und zeigten häufiger eine Hirnnervenbeteiligung (42 % vs. 18 %; p = 0,0050) als solche ohne vorangegangene Infektion. JL