In die dreiarmige, offene Studie an der Universität Mainz wurden 121 Erwachsene mit Migräne eingeschlossen. 40 unterzogen sich sieben Sitzungen á 90 Min. einer miCBT. Diese umfasst mehrere kombinierte Ansätze wie Trigger- und Stressmanagement, Umgang mit Angst vor Attacken und Entspannungsübungen. 41 Patienten erhielten in gleichem Umfang eine progressive Muskelrelaxation (PMR) als aktive Kontrollkondition und 40 wurden einer inaktiven „Wartelisten“(WLC)-Kontrollgruppe zugeordnet.
Die Selbstwirksamkeit nimmt zu
Die Mixed-Model-Analysen in der Intention-to-treat-Stichprobe (n = 106) zeigten direkt nach den Sitzungen in den primären Endpunkten Kopfschmerztage/Monat, kopfschmerzbedingte Behinderungen und emotionale Belastung keine der WLC-Kondition überlegenen prophylaktischen Effekte. Lediglich in der Selbstwirksamkeit anhand der Headache Management Self-Efficacy Scale (HMSE-G-SF) schnitten die beiden aktiven Gruppen gegenüber der WLC mit signifikant stärkeren Pre-Post-Besserungen ab: Der Unterschied fiel mit durchschnittlich 4,67 Punkten (p = 0,027) in der miCBT- und 4,42 (p = 0,032) in der PMR-Gruppe allerdings ähnlich aus. Dies betraf wider Erwarten auch die übrigen Endpunkte direkt nach Absolvierung der aktiven Sitzungen. Die WLC-Patienten wurden nach Ende der Sitzungen zu einer der beiden Interventionen randomisiert. Eine Follow-up-Analyse nach 12 Monaten zeigte vs. Baseline für beide Interventionen signifikante Verbesserungen in allen vier primären und vielen sekundäten Endpunkten, doch erneut keine signifikanten Unterschiede zwischen miCBT und PMR. Beide bewirkten eine ≥ 30 %-ige Reduktion der Kopfschmerztage bei ca. 44 % der Patienten. JL