Metaanalyse zu Psychose-Kranken
Weisen Raucher eine höhere Suizidalität auf?
Die Mehrheit aller Patienten mit einer Schizophrenie raucht, und zwar meist stark. In einer Literaturrecherche und anschließender Metaanalyse wurde nun bei Psychose-Kranken untersucht, ob und ggf. welche Verbindungen zwischen dem Rauchen und einer Suizidneigung bestehen.
Kommentar
Rauchen erhöht bei Psychose-kranken Menschen das Suizidrisiko um das Doppelte. Doch die Autoren werfen die Frage auf, ob der Nikotinkonsum wirklich „suizidogen“ ist, d. h. ob es sich beim Rauchen um einen echten Risikofaktor oder aber um einen Mediator oder einen anders gearteten Zusammenhang handelt. U. a. wird chronisches Rauchen mit neurobiologischen Veränderungen wie der Verdünnung orbito-frontaler Kortizes und funktionellen Veränderungen im Sinne eines „Low Serotonin Syndrome“ in Verbindung gebracht, die ihrerseits die Suizidalität erhöhen können – auch in der Allgemeinbevölkerung. Die Zusammenhänge müssen also weiter untersucht werden. Eine interessante Frage ist, ob Anti-Rauch-Programme die Suizidalität verringern können.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Sankaranarayanan A et al.: Smoking, suicidality and psychosis: a systematic meta-analysis. PLoS One 2015; 10(9): e0138147 [Epub 15. Sept. 2015; doi: 10.1371/journal.pone.0138147]