Patienten mit bipolarer Erkrankung
Was nutzen psychosoziale Interventionen?
Trotz symptomatisch wirksamer (medikamentöser) Therapien leiden viele bipolar erkrankte Menschen nicht nur unter einer hohen Rückfallrate, sondern auch unter persistierenden funktionellen Beeinträchtigungen. An der Universität von Thessaloniki wurde nun der mögliche Nutzen von psychosozialen Interventionen bzw. Behandlungen untersucht. Hier einige der Resultate.
Kommentar
Die Datenlage zur Wirksamkeit psychosozialer Interventionen bei bipolarer Erkrankung ist definitiv unzureichend, die meiste Evidenz ergab sich für rückfallprophylaktische Effekte der Psychoedukation. Die Bewertung wird erschwert durch methodische Mängel der Studien, Einschluss bestimmter Patientenpopulationen (z. B. häufiger Bipolar- I- als -II-Typ), verschiedene Kontrollkonditionen etc. Als allgemeine Regel kann den Autoren zufolge gelten, dass derartige Interventionen so früh wie möglich im Krankheitsverlauf einzusetzen und auf die Merkmale und Bedürfnisse der einzelnen Patienten (bzw. Angehörigen) maßzuschneidern sind.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Miziou S et al.: Psychosocial treatment and interventions for bipolar disorder: a systematic review. Ann Gen Psychiatry 2015; 14: 19 [Epub 7. Juli; doi: 10.1186/s12991-015-0057-z