Bei 40 MS-Patienten (77 Augen) und 13 NMOSD-Patienten (17 Augen) sowie 20 alters- und geschlechtsgematchten gesunden Kontrollen (40 Augen) wurde die Gefäßdichte (Vessel densitiy, VD) mittels OCTA im DCP und SCP gemessen und in Bezug zur Dicke des Ganglienzellkomplexes (GCC) gesetzt. Nach Vorliegen oder Fehlen einer anamnestischen, mind. sechs Monate zurückliegenden Optikusneuritis (ON) wurden vier Subgruppen gebildet.
Geringere DCP-Dichte nur bei MS-Patienten
Die DCP-Gefäßdichte war in beiden MS-Gruppen im Vergleich zu den gesunden Augen der Kontrollen signifikant erhöht (p < 0,001), nicht aber in den beiden NMOSD-Gruppen. Die SCP-Gefäßdichte dagegen war bei MS+ON, MS-ON und NMOSD+ON jeweils signifikant geringer als bei den Kontrollen (p < 0,001). Sie fiel außerdem in den beiden Gruppen mit anamnestischer ON (MS+ON und NMOSD+ON) signifikant niedriger aus als bei den Patienten ohne ON. Auch die Differenz zwischen SCP und DCP war in beiden ON+-Krankheitsgruppen signifikant höher als in den Gruppen ohne ON (MS+ON vs. NMOSD+ON: p < 0,001; MS-ON vs. NMOSD-ON: p = 0,020).
Die mittlere GCC-Dicke erwies sich in drei Patientengruppen (MS+ON, MS-ON, NMOSD+ON) als signifikant geringer als bei den Kontrollen (p < 0,001). In diesen drei Gruppen wurde auch eine signifikante positive Korrelation zwischen GCC-Dicke und verringerter SCP-Dichte festgestellt (p < 0,001), während die DCP-Dichte mit der GCC-Dicke nicht signifikant korrelierte. Auch die SCP-DCP-Differenz zeigte eine starke negative Korrelation mit der GCC-Dicke für MS+ON (p < 0,001), MS-ON (p < 0,001) und NMOSD+ON (p = 0,006). Die DCP-Dichte nahm allerdings bei Ganglienzellen-Verlust in der MS-Gruppe tendenziell zu und in der NMOSD-Gruppe tendenziell ab. CA