Psychische Folgen der Pandemie

Neuro-Depesche 5-6/2021

Resilienz größer als gedacht?

Die Medien strotzen vor Meldungen, dass die psychischen Erkrankungen durch die Pandemie massiv zunehmen. Ist dem so?
Hier ganz kurz angerissen zwei Studien (deren Aussagekraft natürlich begrenzt ist) mit gegenteiligen Resultaten: In einer „schnellen Überprüfung“ von 23 Mehrwellen- Studien (darunter vier deutsche) ergab sich anhand von 56 Indikatoren VOR den Lockdown-Maßnahmen eine leichte Zunahme psychischer Probleme, aber kein Anstieg mit dessen Einsetzen. Auch die Suizide nahmen nicht zu.
In einer repräsentativen deutschen Bevölkerungsstichprobe (n = 2503; Durchschnittsalter: 49,5 Jahre) fanden sich während der ersten Welle (10. Feb. bis 25. April 2020) gegenüber Prä-Lockdown-Zeiten nach dem Brief Symptom Inventory 18 signifikant weniger psychische Gesundheitsprobleme, besonders bei Jüngeren und Besserverdienenden. JL
Quelle: Richter D et al.: Mental health problems in the general ... Epidemiol Psychiatr Sci 2021; 30: e27 [Epub 9. März; doi: 10.1017/S2045796021000160] und Sachser C et al.: The immediate impact of lockdown measures on mental health ... Soc Sci Med 2021; 278 [Epub 27. Apr.; doi: 10.1016/j.socscimed.2021.113954]
ICD-Codes: U07.1

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