Evidenz für die ‚High-efficacy therapy‘ im Behandlungsalltag

Neuro-Depesche

Registerdaten sprechen für die HET: Schweden vs. Dänemark:

Auch wenn es an echten prospektiven Vergleichsstudien mangelt, sprechen mehrere, meist in Skandinavien durchgeführte Registerstudien für deutliche Prognosevorteile bei einer früh eingesetzten ‚High-efficacy# therapy‘ (HET) der MS gegenüber der initialen Therapie mit Basistherapeutika. Hier einige Beispiele.

Schweden vs. Dänemark: Die schwedische Strategie (n = 2.700) mit initial vermehrtem Einsatz einer HET war dem dänischen Vorgehen (n = 2.161) mit überwiegendem Einsatz niedrig bis mäßig wirksamer DMT als Ersttherapie signifikant überlegen: Die Rate einer nach 24 Wochen bestätigten Behinderungsprogression (24wCDW) war um 29% geringer (Hazard Ratio: 0,71; p = 0,004). Zudem fielen das Risiko für das Erreichen eines EDSS-Scores von 3 (-24%; p = 0,03) bzw. von 4 (-25%; p = 0,01) und die durchschnittliche jährliche Schubrate (ARR) in Schweden signifikant geringer aus (0,078 vs. 0,190; p < 0,001).

gemäß Wirksamkeitskategorie 3 in Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN), Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose, Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen und MOG-IgG-assoziierte Erkrankungen, S2k-Leitlinie, 31.03.2023 (Registernummer 030/50)
Fazit
Nach diesen Daten stellt sich der HET- gegenüber dem Eskalations-Ansatz als vorteilhaftere Strategie dar. Dabei scheint die höhere klinische Wirksamkeit nicht zu Lasten einer schlechteren Verträglichkeit zu gehen.
Quelle: Spelman T et al.: Treatment Escalation vs Immediate Initiation of Highly Effective Treatment for Patients With Relapsing-Remitting Multiple Sclerosis: Data From 2 Different National Strategies. JAMA Neurol 2021; 78(10): 1197–1204
ICD-Codes: G35

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