Ausgewertet wurden 555 bzw. 435 erwachsene MS-Patienten, die zwischen 20. Dez. 2020 und 25. Jan. 2021 die erste bzw. zweite Dosis von 30 μg BNT162b2 erhalten hatten. Etwa 70 % litten unter einer RRMS und etwa 16 % unter einer SPMS. Etwa 16 % der Geimpften erhielten Interferonbeta (1a oder 1b), 11 % Dimethylfumarat bzw. Ocrelizumab, 10 % Glatirameracetat. 9 % Natalizumab, 8 % Teriflunomid, 6 % Cladribin bzw. Fingolimod und ca. 4 % Alemtuzumab. 25 % der MS-Patienten waren ohne eine krankheitsmodizierende Therapie (DMT) .
Unerwünschte Ereignisse nach erster und zweiter Impfung
Die Gesamtrate an unerwünschten Ereignissen (UE) betrug 29,7 % nach der ersten und 40,2 % nach der zweiten Impfung. Diese UE waren leichter bis mittelschwerer Ausprägung und umfassten am häufigsten Schmerzen an der Injektionsstelle (16,0 % bzw. 14,2 %), Fatigue (9,2 % bzw. 15,9 %) und Kopfschmerzen (4,5 % bzw. 7,3 %). Eine leicht erhöhte Rate an lokalen oder systemischen UE fand sich bei Patienten, die jünger (18 - 55 Jahre) und weniger stark behindert (EDSS ≤ 3,0) waren, sowie bei jenen, die mit einem DMT behandelt worden waren.
MS-Aktivität beeinflusst?
Im Follow-up von median 20 bzw. 38 Tagen nach der ersten bzw. zweiten Impfung wurde kein erhöhtes Schubrisiko festgestellt: Die Schubraten von 2,1 % bzw. 1,6 % entsprachen in etwa den Raten der nicht geimpften MS-Patienten in entsprechenden Zeiträumen. Eine leichtgradige Symptomzunahme („Pseudo-Schub“) über ein bis zwei Tage zeigten 2 % der Geimpften nach der ersten und 4,8 % nach der zweiten Dosis.
Infektionen durch die Impfung wirksam verhindert
Nach der Erstgabe von BNT162b2 traten lediglich drei Fälle (0,5 %) einer COVID- 19-Infektion auf. Sie verliefen jeweils asymptomatisch oder aber nur mit sehr leichten Symptomen. Nach der Zweitdosis wurde kein Infektionsfall registriert. JL