Safinamid-Therapie unter Praxisbedingungen

Neuro-Depesche 4/2019

Motorische und nicht-motorische Symptome signifikant gebessert

Eine aktuelle Real-World-Studie belegt den breiten Nutzen der Add-on-Therapie mit Safinamid im Therapiealltag. Wegen seines einzigartigen dualen Wirkmechanismus können, so Experten auf einem Satellitensymposium von Zambon auf dem DPG-Kongress, nicht nur die klassischen, dopaminerg vermittelten motorischen Symptome und Komplikationen gebessert werden, sondern auch nicht-motorische Symptome wie Schmerz und psychiatrische Probleme. Dies geht generell mit einer höheren Lebensqualität einher.

Neben seinen dopaminergen Effekten durch die selektive Hemmung der Monoaminoxidase (MAO) B moduliert Safinamid die bei Parkinson-Patienten pathologisch erhöhte Glutamatfreisetzung.
Nach den aktuellen Sechsmonatsdaten der deutschen nicht-interventionellen, multizentrischen Kohortenstudie X-TRA (n = 203) sank der Score der MDS-UPDRS Teil III für die motorischen Symptome um 6,8 Punkte, während der Ausgangswert des Abnormal Involuntary Movement Scores für die Dyskinesien um 0,9 Punkte abnahm. Der deutlichste Effekt, so Prof. Dr. Thomas Müller, Berlin, betraf allerdings die nicht-motorischen Symptome nach dem Non-Motor Symptoms Scale Score, der sich signifikant um 9,3 Punkte verringerte. „Parameter wie Stimmung und Schlaf haben sich verbessert, und die Patienten waren klarer“, so der Experte. Dies schlug sich auch in der Lebensqualität nieder, die mit einer Score-Reduktion um 4,3 Punkte im Parkinson’s Disease Questionnaire (PDQ)-8 signifikant anstieg. Safinamid hat anhaltende Wirkungen auf das häufige nicht-motorische Symptom Schmerzen, so ergänzte Prof. Dr. Karla Eggert, Marburg. Unter 100 mg Safinamid als Add-on verbesserten sich in einer Post-hoc-Auswertung der zweijährigen Studie 018 zwei von drei der schmerzbezogenen Items des PDQ-39 signifikant – und die Zahl der vom Patienten angewendeten Schmerztherapien sank um 26,2 % (p = 0,005).
„Es ist wichtig, dass wir nicht nur das Hauptsymptom, sondern auch die Nebensymptome unserer Patienten behandeln“, so das Resümee von Prof. Dr. Dirk Woitalla, Essen. „Hier bietet Safinamid einen gut wirksamen Ansatz.“
Quelle:

Satellitensymposium: „Therapeutisches Potenzial von Safinamid und Verbesserung der Lebensqualität von Parkinson-Patienten“, Deutscher Kongress für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG), Düsseldorf, 8. März 2019. 

 

ICD-Codes: G20

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