An der Cluster-Studie im Parallelgruppen- Design beteiligten sich acht psychiatrische Dienste in Glasgow und Melbourne. 31 über 16-Jährige mit Schizophrenie und Hinweis auf Rückfälle in den letzten zwei Jahren wurden zur „Standardbehandlung“ (TAU) randomisiert und 42 zu EMPOWER (Early Signs Monitoring to Prevent Relapse in Psychosis and prOmote Wellbeing, Engagement, and Recovery). Patienten können (ggf. mit Peer- Unterstützung) per Smartphone täglich Veränderungen ihres Wohlbefindens monitoren. Diese interpretiert ein Algorithmus als Frühzeichen eines Rückfalls.
Die primären Studienparameter – Durchführbarkeit, Akzeptanz und Wirksamkeit – konnten für 84 % der Teilnehmer (76 % im EMPOWER- und 90 % im TAU-Arm) ausgewertet werden. 91 % der Nutzer, die den Basiszeitraum abgeschlossen hatten, erfüllten das Kriterium einer „akzeptablen Nutzung“ (> 33 % der Tage). Nach 12 Monaten konnten noch 58 Teilnehmer (80 %) ausgewertet werden.
Rückfallrate signifikant geringer
Im EMPOWER-Arm ereigneten sich bei 33 Patienten acht Rückfälle (24 %), im Vergleichsarm bei 28 Patienten 13 Rückfälle (46 %). Das Rückfall-Risiko unter EMPOWER war halbiert (Relatives Risiko: 0,50; 95 %-KI: 0,26 - 0,98), die Rate an Rückfallfreiheit zeigt die Abb. Die Zeit bis zum ersten Rückfall war deutlich länger (Hazard Ratio: 0,32; 95 %-KI: 0,14 - 0,74).
Nach 12 Monaten hatten die EMPOWERTeilnehmer außerdem nach den Scores der Fear of Recurrence Scale (FoRSe) weniger Angst vor einem Rückfall als die Kontrollen (mittlere Differenz: -4,29; 95 %-KI: -7,29 bis -1,28). Die Effektstärke dafür war groß (Cohen‘s d: 0,76)
EMPOWER war effektiver, aber auch teurer als die TAU: Das inkrementelle Kosten- Nutzen-Verhältnis lag bei 3.041 £. Dies wäre beim Schwellenwert des britischen NICE von 20.000 £ pro gewonnenem qualitätsbereinigtem Lebensjahr kosteneffektiv. JL