Therapie-Optionen

Neuro-Depesche 11-12/2019

Leitliniengrechte Therapie der ADHS

Auf dem „Internationalen deutschsprachigen ADHS-Kongress“ wurden verschiedene Therapie- und Betreuungsaspekte diskutiert. Auf der von Medice unterstützten Veranstaltung wurde u. a. das praktische Vorgehen in Anlehnung an die S3-Leitlinie erörtert. Danach ist die Indikation zur medikamentösen Therapie bei gesicherter Diagnose ADHS u. a. dann gegeben, wenn ein erheblicher Leidensdruck bei dem Kind bzw. Jugendlichen und dessen Eltern vorliegt, eine deutliche psychosoziale Beeinträchtigung besteht und eine vorherige nicht-medikamentöse Behandlung nicht zum Erfolg führte. In der Leitlinie wird empfohlen, Patienten ohne relevante Komorbiditäten und ohne Kontraindikationen mit Stimulanzien zu behandeln. Mittel der ersten Wahl ist nach wie vor Methylphenidat (MPH). Üblicherweise wird ein schnell wirksames MPH-Präparat wie Medikinet® in wöchentlichen Schritten b is zur maximal verträglichen Dosis aufdosiert. Meist erfolgt nach der Titrationsphase eine Umstellung auf ein langwirksames Präparat wie Medikinet® retard oder Kinecteen ®. Ohne initialen MPH-Behandlungsversuch ist ein Therapiestart mit Amfetaminen wie Dexamfetamin oder Guanfacin außerhalb der Zulassung.
ICD-Codes: F90.0

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