212 Teilnehmer der CHANCENMO-Studie (80 % Frauen) waren im Durchschnitt 50 (19 - 83) Jahre alt, seit sieben (0 - 43) Jahren erkrankt und hatten einen EDSS-Score von 3,5 (0 - 8,5). 66 % waren Aquaporin-4-IgG-positiv und 22 % MOG-IgG-positiv, die übrigen 12 % doppelt seronegativ. Die Kosten wurden in Euro für das Jahr 2018, also vor Zulassung der modernen Immuntherapeutika, berechnet. Klinische Daten stammten aus der NEMOS-Datenbank, die Lebensqualität wurde mittels EQ-5D-5L erfasst.
Klare Korrelation mit der Behinderung:
Die durchschnittlichen Krankheitskosten pro Kopf und Jahr beliefen sich auf 59.574 € (95 %-KI: 51.225 - 68.293 €), der mittlere EQ-5D-5L-Indexwert betrug 0,693 (95 %-KI: 0,65 - 0,73). Die wichtigsten Positionen waren informelle Pflegekosten (28 % der Gesamtkosten), indirekte Kosten (23 %) und Medikamente (16 %), insbesondere Immuntherapeutika. Die Kosten korrelierten tendenziell positiv mit der Krankheitsschwere (ρ = 0,56) und negativ mit der Lebensqualität (ρ = -0,69). In der Subgruppe mit EDSS-Werten von 6,5 bis 8,5 fielen 129.687 € an, und der EQ-5D-5L-Indexwert betrug 0,195. Weder Antikörperstatus noch Krankheitsdauer beeinflussten die Gesamtkosten oder Lebensqualität. JL