Die Datenlage zum Einfluss von OSA auf Gehör und Gleichgewicht – so das Ergebnis einer Metaanalyse mit 45 Studien – ist mager, lässt aber durchaus einige Rückschlüsse zu. So zeigen epidemiologische Untersuchungen, dass Personen mit plötzlichem sensorineuralem Hörverlust (SSNHL) ein um 43 % höheres Risiko für eine OSA tragen und auch häufiger Tubenfunktionsstörungen aufweisen (letzteres oft in Verbindung mit gastroösophagealer Refluxkrankheit). SSNHL und Tubenfunktionsstörungen sollten daher zu einer Untersuchung auf OSA veranlassen und vice versa.
Hörverlust bei hohen Frequenzen
In mehreren Studien wurden bei Personen mit OSA erhöhte Hörschwellen berichtet. Bei Frequenzen von 250 bis 8.000 Hz wurde nur ein leichter Hörverlust (20 bis < 35 dB), bei höheren Frequenzen von 9.000 bis 16.000 Hz ein mittelschwerer bis schwerer Hörverlust (35 bis < 65 dB) festgestellt. Die Einbußen im Hörvermögen scheinen dabei mit der Höhe des Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) zu korrelieren. Auch in sprachaudiometrischen Tests schnitten OSA-Patient:innen oft schlechter ab. Zudem wiesen sie verringerte Amplituden der otoakustischen Emissionen auf, was auf eine Verschlechterung der Cochleafunktion hinweist. Die Evidenz zum Einfluss der OSA auf die zentrale Hörverarbeitung ist uneindeutig.
Belastender Schwindel
In einigen Studien zeigten OSA-Patient:innen verglichen mit Kontrollpersonen häufiger einen Nystagmus, was zu einer instabilen Körperhaltung führen kann. Zudem berichteten viele von ihnen, sich von auftretenden Schwindelepisoden erheblich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt zu fühlen. VEMP-Messungen (Elektrocochleografie) bestätigten, dass entweder der Hirnstamm und/oder der Gleichgewichtsnerv von OSA beeinträchtigt werden. OB