Retrospektiv ausgewertet wurden 114 im Sept./Nov. 2020 ambulante Patienten einer Klinik für Bewegungsstörungen. Dem Vergleich dienten 135 Patienten, die dort im Sept./Nov. 2019 behandelt worden waren. Sie waren durchschnittl. 72 bzw. 73 Jahre alt. Dopaminagonisten (DA) in stabiler Dosis erhielten 42 % bzw. 39 %.
Von den 114 Parkinson-Patienten präsentierten sich während des Lockdown 15 (13 %) mit einer ICD, gegenüber nur sechs der 135 Patienten (4,5 %) in der Vorjahreskontrollgruppe (p = 0,02). Wenn nur die Patienten mit einer DA-Medikation analysiert wurden, stieg die ICD-Inzidenz auf 31 % (vs. 9,6 % in der Kontrollgruppe; p = 0,026). Interessanterweise war die L-Dopa-Aquivalenzdosis (LEDD) bei den Patienten mit und ohne ICD ähnlich (175 vs. 151 mg; p > 0,05). Die Betroffenen waren aber deutlich jünger (65 vs. 73 Jahre, p = 0,013), früher erkrankt (57 vs. 66 Jahre, p = 0,004) und schon früher mit einer ICD (33 % vs. 7 %; p = 0,006) bzw. einer Depression (53 % vs. 27 %, p = 0,041) diagnostiziert worden. Eine ICD während des Lockdown erforderte deutlich häufiger eine Anpassung der Medikaton als davor (80 % vs. 16,7 %; p = 0,014). HL