Erhöhtes kardiovaskuläres Risiko

Praxis-Depesche 8/2015

Chronischer nicht-anginöser Schmerz

Chronische Schmerzen können – auch wenn sie primär nicht vom Herzen kommen – mit kardiovaskulären Erkrankungen in Verbindung stehen. Starke Schmerzen können ein Hinweis für ein bestehendes Risiko von koronaren Herzerkrankungen sein.

Im Rahmen einer britischen Studie nahmen über 15 000 Personen ab 25 Jahren an einer Umfrage teil. Diese umfasste Angaben zu der allgemeinen Gesundheit, zum Lebensstil sowie zurückliegenden koronaren Herzerkrankungen. Zudem erfasste man das Auftreten chronischer Schmerzen im vergangenen Monat. Alle Angaben bildeten einen Schmerzgesamtwert.
54% der Patienten waren übergewichtig, 42% ehemalige oder derzeitige Raucher und 21% regelmäßig sportlich aktiv. 61% der Befragten gaben chronische Schmerzen an. Mit dem Alter stieg die Prävalenz von Herzinfarkt und/oder Angina, wobei sie bei Patienten mit chronischen Schmerzen etwas höher lag. 16% bzw. 10% der Männer und Frauen ab 65 Jahren hatten einen Herzinfarkt erlebt. Unter jenen mit chronischen Schmerzen war die Häufigkeit mit 17 bzw. 11% etwas höher. 34 bis 47% gaben sowohl Herzinfarkt als auch Angina an, jeweils 11% der Männer und Frauen nur Angina. Frauen und ältere Patienten hatten eine vergleichsweise höhere Schmerzintensität und mehr körperliche Einschränkungen. Patienten mit sehr starken Schmerzen trugen ein fast 2,5-fach höheres Risiko für einen Herzinfarkt und ein mehr als dreimal höheres für eine Angina in sich.
Intensive, körperlich einschränkende und multilokale Schmerzen stellen einen Marker für das kardiovaskuläre Risiko dar. OH
Quelle:

Parsons S et al.: Self-reported pain severity is associated with a history of coronary heart disease. Eur J Pain 2015; 19(2): 167-75

ICD-Codes: R52.2

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