Ausgewertet wurden 31 placebokontrollierte Studien mit insgesamt 804 Kindern mit ADHS im Alter zwischen fünf und 18 Jahren. Daraus wurden die Effektstärken anhand der standardisierten mittleren Differenz (SMD) für kognitive Funktionen niedrigerer Ordnung (allgemeine Reaktionsgeschwindigkeit, Reaktionsvariabilität, nicht-exekutives Gedächtnis) und höherer Ordnung (für exekutives Gedächtnis, inhibitorische Kontrolle und kognitive Flexibilität) sowie für die ADHS-Symptome berechnet. Die Effekte der MPH-Dosis wurden metaregressionsanalytisch untersucht. Zudem wurden separat die SMD für niedrige (0,10 - 0,30 mg/kg), mittlere (0,31 - 0,60 mg/kg) und hohe MPH-Einzeldosen (0,61 - 1,00 mg/kg) verglichen.
Variierende Effektstärken
Insgesamt wurde ein linearer positiver Einfluss von MPH auf alle neurokognitiven Funktionen festgestellt (d = 0,20 - 0,73). Im Einzelnen betrug die SMD für die allgemeine Reaktionsgeschwindigkeit 0,29, für die Reaktionsvariabilität 0,73, für das nicht-exekutive Gedächtnis 0,33, für das exekutive Gedächtnis 0,20, für die inhibitorische Kontrolle 0,32 und für die kognitive Flexibilität 0,62.
Während sich ADHS-Symptome und neurokognitive Funktionen niedrigerer Ordnung mit steigender MPH-Dosis signifikant stärker verbesserten, wurde zwischen der Dosis und neurokognitiven Funktionen höherer Ordnung kein linearer Zusammenhang festgestellt. Nachteilige Auswirkungen von MPH auf eine der untersuchten Funktionen wurden nicht beobachtet.
Für die in 16 Studien zusätzlich erhobenen Therapieeffekte von MPH auf die ADHS-Symptome wurde eine sehr hohe SMD von 0,95 ermittelt. HL