Temporallappen-Resektion
Neuro-Depesche 6/2012
Auch hyperkinetische Anfälle sprechen an
Bei einer Temporallappen-Epilepsie (TLE) kann es gelegentlich auch zu hypermotorischen Krampfanfällen kommen. Die Semiologie umfasst u.a. heftige Vokalisationen, komplexe Bewegungen der proximalen Gliedmaßen, Drehung des Rumpfes, Beckenbewegungen und tonische/dystonische Haltung. Wie sich die Anfälle gestalten und ob auch diese Patienten von einem epilepsiechirurgischen Eingriff profitieren, wurde in einer retrospektiven deutschen Untersuchung geprüft.
Fazit
?! Eine bei TLE-Patienten gelegentlich auftretende hypermotorische Semiologie hat ihren Ursprung ebenfalls im Temporallappen. Dieser Studie zufolge scheint der postoperative Verlauf nach einer TL-Resektion auch in dieser Patientengruppe günstig – vorausgesetzt die EEG-Muster und Bildgebungsbefunde entsprechen einer klassischen TLE. Da acht von zehn Patienten komplett anfallsfrei wurden, sollte die Resektion durchaus in Erwägung gezogen werden.