Wie Dr. Charlotte von Kageneck, Freiburg, erläuterte, macht es in der Migräne-Therapie Sinn, nicht nur nach den Kopfschmerz-Tagen zu schauen. Diese spiegeln die Beeinträchtigung der Patient:innen durch die Erkrankung nicht ausreichend wider.
Zur Beurteilung von „Patient-reported outcomes“ (PROs) wie reduzierte Lebensqualität und eingeschränkte Produktivität dienen bei der Migräne verschiedene Fragebögen und Scores. Dies sind beispielsweise das MSQoL v2.1 (Migraine-Specific Quality of Life Questionnaire version 2.1) mit 14 Fragen zu den drei Domänen „Eingeschränkte Aktivitäten“, „Verhinderte Aktivitäten“ und „Emotionale Belastung“ durch die Migräne sowie das WPAl:GH (Work Productivity and Activity lmpairment Questionnaire: General Health), mit dem sich die Auswirkungen des allgemeinen Gesundheitszustands auf die Arbeitsfähigkeit ermitteln lässt.
U. a. zeigt die HALO-Studie, dass Fremanezumab bei Patient:innen mit episodischer oder chronischer Migräne (EM, CM) nicht nur die Anzahl der Kopfschmerz-Tage gegenüber Placebo deutlich reduziert, sondern auch die MSQoL-Scores der drei Domänen signifikant verbesserte (je p < 0,05). Dabei erwiesen sich beide Dosierungen (monatliche oder vierteljährliche Gabe) als gleichermaßen wirksam. Auch in der FOCUS-Studie verbesserten sich die MSQoL-Scores für alle drei Domänen unter Fremanezumab signifikant (je p < 0,001).
Auf die Produktivität hatte die Prophylaxe mit Fremanezumab ebenfalls einen positiven Effekt: In der HALO-Studie verringerten sich die WPAI:GH-Scores für die Items „Gesamtverlust an Arbeitsproduktivität“ und „Präsentismus“ bei den CM-Patient:innen signifikant (p < 0,05). In der FOCUS-Studie war dieser Effekt für die Monatsdosis von Fremanezumab signifikant (p < 0,001).
Wie von Kageneck auf dem Symposium zusammenfasste, „sind Patient-reported outcomes sinnvoll, um die Beeinträchtigung zu evaluieren“. Fremanezumab attestierte sie, „sowohl die Lebensqualität als auch die Produktivität der Migräne-Patient:innen zu verbessern“. GS