In die offene Nichtunterlegenheitsstudie in acht italienischen Zentren wurden 48 Patienten ab 16 Jahren mit fokalen und generalisierten Epilepsien eingeschlossen, die länger als zwei Jahre, median 5,4 Jahre anfallsfrei waren. Sie hatten eine Monotherapie vor allem mit Levetiracetam (n = 16), Oxcarbazepin (n = 10) und Topiramat (n = 9) und anderen AED wie Carbamazepin, Lamotrigin, Valproat oder Zonisamid erhalten.
25 Patienten wurden zu einem langsamen Absetzen ihres AED über 160 Tage (-20 % alle 40 Tage) und 23 zu einem schnellen Absetzen über 60 Tage (-20 % alle 15 Tage) randomisiert. Primärer Endpunkt war die Wahrscheinlichkeit eines ersten Anfallsrezidivs innerhalb der 12-monatigen Nachbeobachtung. Sekundär wurden u. a. die Schwere neuer Anfälle (einschließlich Status epilepticus [SE]), anfallsbedingte Verletzungen und Tod erfasst.
Inzidenz neuer Anfälle
In der Intention-to-Treat (ITT)-Population entwickelten drei der langsam und ein der schnell entzogenen Patienten (13,5 % vs. 4,7 %) innerhalb von 12 Monaten einen Anfall. Die Wahrscheinlichkeit dafür betrug 0,12 für das langsame und 0,04 für das schnelle Absetzen. Die Differenz von 0,08 (95 %-KI: -0,12 - 0,27) liegt oberhalb der zuvor definierten Non-Inferiority-Grenze (-0,15). Dies war auch für die kumulative Anfallswahrscheinlichkeit über drei, sechs und neun Monate der Fall (0,0 % vs. 0,0 %, 4,7 % vs. 8,9 % bzw. 4,7 % vs. 13,5 %). Die Risiken waren in der Per-Protocol-Population (n = 40) ähnlich. Im Übrigen waren alle Teilnehmer mit dem Ausschleich-Procedere kompliant. Keiner entwickelte einen SE oder verletzte sich anfallsbedingt, kein Patient verstarb. JL