ihnen diese Symptome bzw. eine dissoziative Störung sind. In einer retrospektiven Fallkontrollstudie wurde mit 60 Erwachsenen, die die Kriterien einer Narkolepsie Typ 1 erfüllten, und 120 gematchten Kontrollpersonen ein strukturiertes Interview geführt. Die Prävalenz dissoziativer Symptome und Störungen wurde anhand der Schedules for Clinical Assessment in Neuropsychiatry (SCAN) erfasst.
Fast zwei Drittel betroffen
Fast zwei Drittel (62 %) der Narkolepsie- Patienten berichteten dissoziative Symptome und erfüllten die DSM-IV-TR-Kriterien einer dissoziativen Störung gegenüber nur 1 % der Kontrollen. 53 % der 60 Patienten erhielten die Diagnose einer nicht anderweitig spezifizierten (NOS) dissoziativen Störung und fast 10 % einer dissoziativen Amnesie. Dabei erfüllten deutlich mehr Frauen die Kriterien für eine dissoziative Störung (25 Frauen vs. 12 Männern, p = 0,008). Zudem waren alle fünf Patienten mit dissoziativer Amnesie weiblich.
Auf der Symptomebene am häufigsten waren dissoziative Amnesie (37 % vs. 1 %) und dissoziative Bewegungsstörung (32 % vs. 1 %), dissoziative Fugue (25 % vs. 0 %), veränderte Zeitwahrnehmung (25 % vs. 1 %), Trance-Erfahrungen (23 % vs. 0 %), stressinduzierte Anmesie (18 % vs. 0 %), Derealisierung (Menschen bzw. Dinge: 15 % bzw. 13 % vs. je 0 %), Depersonalisierung (13 % vs. 1 %) und dissoziative Sensibilitätsund Empfindungsstörung (12 % vs. 0 %). Diese Symptome waren unabhängig von einer Narkolepsie-Medikation.
Die Dissoziation der Narkolepsie-Patienten könnte, so die Autoren, ein Ergebnis der Infiltration traumhafter Inhalte am Tage sein. Diese ähneln den hypnagogen und hypnopompen Zuständen bei Narkolepsie- Patienten. JL