PANDA ist eine pragmatisch orientierte, randomisierte und Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie an 179 Einrichtungen der Grundversorgung in Bristol, Liverpool, London und York. Die Teilnehmer (18 - 74 Jahre; 59 % Frauen) hatten in den letzten zwei Jahren unter schwerwiegenden oder anhaltenden depressiven Symptomen gelitten. Von 655 zwischen Jan. 2015 und Aug. 2017 rekrutierten und randomisierten Patienten wurden die primären Endpunktanalysen bei 550 Patienten durchgeführt (266 in der Sertralin-, 284 in der Placebo-Gruppe).
Im primären Endpunkt fand sich kein Hinweis darauf, dass 100 mg/d Sertralin zu einer klinisch relevanten Verringerung der depressiven Symptome führte: Der durchschnittliche Score des Patient Health Questionnaire mit 9 Items (PHQ-9) betrug nach sechs Wochen 7,98 in der Sertralin- und 8,76 in der Placebo-Gruppe (p = 0,41). Nach 12 Wochen war der PHQ-9-Wert unter Sertralin mit 6,90 vs. 8,02 Punkten (p = 0) nur etwas günstiger. Allerdings fielen die Raten einer Remission zugunsten des SSRI aus (Odds Ratio in Woche 12: 1,75).
Signifikante und klinisch relevante Veränderungen gab es in den sekundären Endpunkten. So verringerten sich unter Sertralin die Angstsymptome (nach dem Generalised Anxiety Disorder Assessment mit 7 Items) nach sechs und 12 Wochen stärker als unter Placebo (p < 0,0001). Zudem verbesserten sich die psychische (aber nicht die physische) Lebensqualität (nach Short-Form Health Survey mit 12 Items; p < 0,0002).
Außerdem stieg das Wohlbefinden: Ein signifikant höherer Anteil der Patienten fühlte sich unter dem SSRI „besser“ (p < 0,0001). JL