Die Lebenspartner von 173 Patienten mit schubförmiger MS (79 % Frauen; medianer EDSS 2,0; 90 % noch berufstätig) machten Angaben zu deren neuropsychiatrischen Problemen und kognitiven Funktionen (Multiple Sclerosis Neuropsychological Screening Questionnaire, MSNQ; Neuropsychiatrisches Interview, NPI). Ihre eigene Belastung wurde mit dem Modified Caregiver Strain Index (MCSI) bewertet. Die drei häufigsten neuropsychiatrischen Symptome waren Reizbarkeit/Launenhaftigkeit (38 %), Depression (28 %) und Appetitstörungen (22 %).
Im MCSI lag die mediane Pflegebelastung bei 4,0. Am stärksten belastend waren Agitation/Aggression, Enthemmung, Depression und Angst der Patienten. Eine überdurchschnittliche Belastung (≥ 7 Punkte im MCSI) erfuhr fast ein Viertel (24 %) der Lebenspartner. Die multivariate Regressionsanalyse ergab dafür folgende maßgebliche (R2: 0,49) Faktoren: Neben höherem Alter der MS-Patienten (b: 0,16, p = 0,04) und stärkerer Behinderung nach EDSS (b: 0,17; p = 0,04) waren dies vor allem vom Partner berichtete Probleme im MSNQ (b: 0,33, p = 0,001) und im NPI (b: 0,32, p = 0,001). Ohne wesentlichen Einfluss waren andere Faktoren, u. a. die Fatigue. JL
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