Die ADHS von 111 Kindern (Durchschnittsalter ca. 9 Jahre; 77 % Jungen) war zu 34 % vom Unaufmerksamkeits-Typ, zu 11 % vom hyperaktiven/impulsiven und zu 55 % vom kombinierten Typ. Ihr WISC-IQ lag bei durchschnittlich 104. Nach Randomisierung unterzogen sich 57 einem Neurofeedback (NF) und 58 einem Selbstmanagement-Training (SMT) mit jeweils drei Sitzungen pro Woche über drei Monate. Die Effekte wurden nach 36 Sitzungen anhand der Veränderungen der ADHS-Kernsymptome nach dem Conners 3 Eltern- und Lehrerfragebogen (Conners 3) und nach dem objektiven Quantified behavior (Qb)-Test bewertet. Zudem wurden Veränderungen des Selbstkonzepts (nach Schöning et al.) und der Lebensqualität mittels Inter view und KINDL-R-Fragebogen beurteilt.
SMT über wiegend erfolgreicher
In beiden Gruppen wurden signifikante, aber ähnliche Symptombesserungen erzielt: Der Connors-ADHS-Index sank nach Elternbericht unter dem SMT um 6,2 vs. 4,9 unter dem NF (p = 0,41) und änderte sich im Lehrerbericht um 3,0 vs. 1,9 (p = 0, 57). Beide Inter ventionen reduzierten die Hyperaktivität /Impulsivität, nicht aber die Unaufmerksamkeit. Ohne signifikanten Unterschied fielen die Responderraten im Qb-Test für die Hyperaktivität (p = 0, 34) und die Impulsivität (p = 0,65) aus, mit einem tendenziellen Vorteil für die Aufmerksamkeit in der SMT-Gruppe (p = 0,07). Dabei bewirkte das SMT Besserungen in allen drei Kategorien, das NF aber nur in der Impulsivität.
Selbstkonzept und Lebensqualität der Kinder besserten sich nur unter dem SMT, insbesondere das Selbstwertgefühl, und tendenziell auch schulisches und familiäres Verhalten nach KINDL-R. Beide Aspekte veränderten sich unter der NF nicht. Die Autoren merken an, dass vom SMT vor allem Kinder mit dominierender Unaufmerksamkeit stärker profitierten. Geschlecht, Alter und IQ der Patienten sowie ADHS-Medikationen sagten das Therapie-Outcome nicht voraus. HL