Pharmakotherapie der ADHS

Neuro-Depesche 1-2/2015

Wie häufig wird gewechselt und kombiniert?

Die Therapie der ADHS mit Stimulanzien gilt generell als wirksam, doch es gibt auch Non-Responder. Kanadische und US-Forscher untersuchten nun in einer Studie bei pädiatrischen ADHS-Patienten, wie oft die Medikation – in label oder off label – innerhalb eines Jahres gewechselt oder aber kombiniert wird.

In dem Register Regie de l'assurance maladie du Quebec database (03/2007–02/2012) wurden 9431 mit Stimulanzien behandelte kanadische ADHS-Patienten im Alter zwischen 6 und 17 Jahren identifiziert.

Im Beobachtungsjahr wechselte nahezu jeder fünfte Patient (18,7%) sein Medikament, undebenfalls etwa jeder Fünfte (19,8%) erhielt ein zusätzliches Mittel.

Am häufigsten wurde die Medikation von dem ursprünglichen Stimulans auf andere Stimulanzien (7,9%), auf atypische Antipsychotika (5,5%) und auf Atomoxetin (4,7%) geswitcht. Die häufigsten Kombinationspartner waren ebenfalls Atypika (10,8%) und Atomoxetin (5,5%) sowie Clonidin (5,3%).

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KOMMENTAR

Offenbar sind Wechsel der Stimulanzien und medikamentöse Kombinationen in der ADHS-Behandlung – zumindest in Quebec – sehr häufig, gerade bei komorbider psychiatrischer oder neurologischer Krankheit. Die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Vorgehensweisen sollten systematisch geprüft werden. Die kanadischen Autoren geben besorgt zur Kenntnis, dass viele Medikamente in dieser Indikation nicht zugelassen sind und die atypischen Antipsychotika gerade bei Kindern potenziell hohe Risiken bergen.

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