Obwohl körperlich schmerzhafte Symptome praktisch ein integraler Bestandteil der Depression sind, werden sie vom Arzt weniger deutlich wahrgenommen als die emotionalen Beschwerden. Dies kann die Chancen auf eine Remission schmälern.
„Insgesamt erfassen Ärzte die psychischen Symptome ihrer Patienten wesentlich besser als die körperlich schmerzhaften Beschwerden“, so Prof. Hans-Peter Volz, Werneck, auf dem DGPPN 2007 in Berlin. So ergab sich z. B. in der PADRE-Studie mit 4300 depressiven Patienten, in der u. a. die Einschätzungen der Ärzte und der Patienten korreliert wurden, für die psychischen Symptome ein Korrelationskoeffizient von 0,51, für die körperlichen Symptome dagegen von 0,42 – mithin ein Minus von 20%.
Auch die Entscheidung, welches Antidepressivum eingesetzt wird, hängt wohl eher von den psychischen Symptomen der Depression ab. „Die Gefahr eines mangelnden Ansprechens auf eine Therapie mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern ist bei körperlichen Schmerzen um den Faktor 1,5 bis 4 erhöht“, so Volz. Er empfahl, bei ausgeprägten körperlichen Symptomen Duloxetin. Das dual wirksame, also selektiv die Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme hemmende Antidepressivum reduziert die psychischen Symptome und lindert gleichzeitig wirksam die körperlich schmerzhaften Beschwerden. Die Therapie ist mit hohen Remissionsraten verbunden.
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