Die Datenbankrecherche nach kontrollierten Studien mit Erwachsenen, in denen Angaben zu Veränderungen der kognitiven Leistungsfähigkeit nach anerkannten Tests gemacht wurden, ergab 23 Studien mit insgesamt 917 Teilnehmern (mit MS, Nicht-Tumor-Schmerzen, Epilepsie und anderen Krankheiten). Sie hatten in acht Studien Nabiximols (THC:CBD), in zweien ein CBD-Präparat gegen Lennox-Gastaut- (LGS) und Dravet-Syndrom (DS), in zwei Cannabis als Spray und in drei Studien als Gelatinekapseln eingenommen, und in fünf Studien wurde Cannabis geraucht. In einer Studie wurden die Effekte eines Cannabis-Entzugs auf die Kognition untersucht. In 13 Studien waren die kognitiven bzw. neuropsychologischen Funktionen der primäre Endpunkt.
Überwiegend geringe Effekte
In 15 der 23 Studien wurden keine signifikanten Auswirkungen der Therapie auf die Kognition berichtet. In sechs Studien wurden signifikante kognitive Beeinträchtigungen dokumentiert. In diesen lagen aber alle Testergebnisse entweder im Normbereich oder unterhalb der Schwelle für relevante kognitive/neuropsychologische Einschränkungen. Eine Studie ergab unter der Therapie kognitive Verbesserungen und die besagte Studie zum Entzug eine Verbesserung nach dem Absetzen. In zwei Studien zur Therapie des neuropathischen Schmerzes mit einem THC-Präparat (< 19 mg) wurde die Kognition nicht signifikant stärker beeinflusst als unter Placebo. HL