Die idiopathische generalisierte
Epilepsie (IGE) kann in der Form von Absencen, myoklonischen oder generalisiert tonisch-klonischen Anfällen (GTCS) auftreten. Meist ist dieser Epilepsietypus medikamentös gut beherrschbar. Bei therapierefraktären Patienten wurden nun erstmals in systematischer Form die Wirkungen einer Durchtrennung des Balkens (Corpus Callosotomie, CC) untersucht.
Neun Patienten, die sich zwischen 1991 und 2000 einer CC des vorderen Drittels unterzogen, litten unter GTCS und hatten zuvor ohne ausreichenden Erfolg mindestens vier Antiepileptika erhalten. Sie waren im Schnitt 12 Jahre alt, als die Anfälle begannen; die CC wurde im Mittel mit rund 38 Jahren vorgenommen. Der IQ der Patienten betrug im Gruppendurchschnitt 87,3. Prä- und postoperativ wurden die Anfallshäufigkeit, die kognitive Funktionen und die Lebensqualität bestimmt.
Insgesamt konnte durch die CC eine signifikante Reduktion der GTCS von 6,3 auf 1,1 pro Monat erzielt werden (p < 0,005). Acht Patienten erreichten eine Anfallsreduktion um mehr als 50% und vier von mehr als 80%. Von den fünf Patienten mit Absencen wurde einer schließlich symptomfrei, bei einem konnten diese Anfälle um mehr als 80% vermindert werden, zwei verschlechterten sich leicht.
Einer von drei Patienten mit myoklonischen Anfällen konnte seine Anfälle um mehr als 90% verringern. Bei einem weiteren Patienten wurde nach der CC zwar eine Verbesserung der myoklonischen Anfälle und der Absencen dokumentiert, nicht aber der GTCS. Dieser Patient zeigte zudem postoperativ ein Diskonnektions-Syndrom
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