Biorhythmus und RLS

Neuro-Depesche 10/2004

Welche Rolle spielt Melatonin?

Angesichts von Spekulationen, nach denen die Melatonin das Auftreten von Symptomen des Restless-Legs-Syndroms (RLS) begünstigen könnte, wurde die zirkadiane Melatonin-Sekretion nun bei RLS-Patienten unter die Lupe genommen.

Sieben RLS-Patienten und sieben Kontrollpersonen unterzogen sich über 28 Stunden kontinuierlich wiederholten zweistündigen Tests: 20 Minuten freie Bewegung - 40 Minuten Ruhephase mit Imbiss und Fernsehen - 20 Minuten freie Bewegung - 40 Minuten Suggested immobilization test (SIT). Während des SIT lagen die Probanden und wurden angewiesen, die Beine nicht zu bewegen. Anhand einer VAS bewerteten sie im Fünf-Minuten-Takt das Ausmaß ihres Unbehagens. Bei Patienten wie Kontrollen folgten Temperatur, Vigilanz und Melatonin-Ausschüttung dem gleichen Muster. Die Melatonin-Sekretion war der einzige unabhängige Prädiktor für das Auftreten der RLS-Symptome (sensorisch, motorisch und Unbehagen), die etwa zwei Stunden nach Anstieg des Melatoninspiegels einsetzen. Das Hormon könnte über die Hemmung der zentralen Dopaminsekretion an der zirkadianen Rhythmik der RLS-Symptome beteiligt sein.

Quelle: Michaud, M: Circadian rhythm of restless legs syndrome: relationship with biological markers, Zeitschrift: ANNALS OF NEUROLOGY, Ausgabe 55 (2004), Seiten: 372-380

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