Am 8. Nov. 2023, dem ersten Tag des DGN-Kongresses in Berlin, wurde die neue, vollständig überarbeitete S2k-Leitlinie für Diagnostik und Therapie der Parkinson-Krankheit veröffentlicht. Sie umfasst sowohl aktualisierte als auch neue Empfehlungen und konkrete Handlungsvorschläge in verschiedenen Situationen.
Neu aufgenommen wurden bspw. Empfehlungen zur humangenetischen Diagnostik bei Parkinson-Patienten, während bildgebende bzw. apparative Zusatzuntersuchungen neu bewertet wurden. Zu den medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien des Morbus Parkinson selbst und häufiger Begleiterkrankungen bzw. -symptome gibt es ein Update.
Diagnostik
Zur Diagnose der Parkinson-Krankheit sollen anstelle der „Parkinson's UK Brain Bank“-Kriterien (erste Fassung von 1992) die Kriterien der Movement Disorders Society (MDS) von 2015 [3] herangezogen werden. Da die korrekte Diagnose für die adäquate Therapie essenziell ist, sollte diese im Langzeitverlauf regelmäßig überprüft werden. Dies umfasst auch die Feststellung motorische Fluktuationen und Dyskinesien.
Prodromalsymptome
Bei der Parkinson-Krankheit wird eine mehrjährige Prodromalphase angenommen, in der erste Symptome auf die Erkrankung hindeuten, aber für eine herkömmliche klinische Diagnose nicht ausreichen. Die DGN empfiehlt daher bspw. Geruchstests zur Feststellung einer Hyposmie und eine Polysomnographie zur Aufdeckung einer REM-Schlafverhaltensstörung, die einer Parkinson-Krankheit oft vorausgeht. Der Diagnosesicherheit in Prodromal- bzw. oligosymptomatischen Frühstadien soll die Anwendung definierter Prodromalkriterien erwogen werden, wie sie von MDS Task Force on the Definition of Parkinson's Disease 2019 formuliert wurden. Dabei sollten von Anfang an auch nicht-motorische Symptome (NMS) berücksichtigt werden, weil sie nicht nur die Alltagsführung und die Lebensqualität beeinträchtigen, sondern auch einen prognostischen Wert besitzen..
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