Analgetika-Konsum

Neuro-Depesche 4/2009

Vier von fünf Patienten nehmen Schmerzmittel

Viele Parkinson-Patienten leiden unter Schmerzen, allerdings gibt es darüber kaum epidemiologische Daten. Nun wurden die Analgetika-Verschreibungen bei Patienten mit Morbus Parkinson, Diabetes oder Arthrose bzw. Personen der Allgemeinbevölkerung miteinander verglichen.

Anhand französischer Krankenversicherungsdaten des Jahres 2005 wurden die Verordnungen bei 11 466 Parkinson-, 11 459 Diabetes- und 11 329 Arthrose-Patienten sowie bei 11 200 Versicherten ohne typische Medikationen (= „Allgemeinbevölkerung“) ausgewertet. Ergebnisvariablen waren „Schmerz“ und „chronischer Schmerz“ – kategorisiert durch mindestens eine Analgetikum-Verschreibung bzw. ≥ 90 definierte Tagesdosen (DDD).

Das Parkinson-Kollektiv erhielt signifikant mehr Analgetika als die Bevölkerung (82 vs. 77%, p < 0,0001), jedoch weniger als die Arthrose-Kranken (82 vs. 89%, p < 0,0001). Zu den Diabetikern (82%) bestand kein signifikanter Unterschied. Ähnliches zeigte sich für spezifische Analgetika wie Opiate und den Cyclooxygenase-Hemmer Paracetamol.

Etwas anders stellte sich die Situation beim „chronischen Schmerz“ dar: In der Parkinson-Gruppe wurden signifikant mehr Schmerzmittelverschreibungen registriert als in der Allgemeinbevölkerung und bei den Diabetikern (33 vs. 20 vs. 26%, p < 0,001), während sich das Parkinson- und das Arthrose-Kollektiv hierin nicht unterschieden.

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Fazit
?! Diese Studie liefert erstmals detaillierte Informationen über den Analgetika-Konsum von Parkinson-Patienten. Er ist höher als in der Allgemeinbevölkerung und vergleichbar mit dem von Patienten mit anderen chronischen Erkrankungen wie Arthrose oder Diabetes.

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