Serotonerge Antidepressiva stehen im Generalverdacht, die motorischen Funktionen von Parkinson-Patienten zu verschlechtern. In einer randomisierten Studie wurden nun ein SSRI und ein SNRI auf Wirksamkeit, Verträglichkeit und Sicherheit untersucht.
Von 115 Parkinson-Patienten mit einer Depression gemäß DSM IV oder einer subsyndromalen Symptomatik (HAM-D-Wert > 12) erhielten 42 den SSRI Paroxetin (max. 40 mg/d), 34 den SNRI Venlafaxin XR (max. 225 mg/d) und 39 Plazebo. Die Dosis wurde in den ersten sechs Wochen angepasst und über weitere sechs Wochen beibehalten.
Nach 12 Wochen hatten sich die depressiven Symptome nach HAM-D in der Paroxetin-Gruppe um durchschnittlich 13 Punkte und in der Venlafaxin-Gruppe um 11 Punkte verbessert. Beides war gegenüber Plazebo (-6,8 Punkte) signifikant (p = 0,0007 bzw. p = 0,02). Auch in der Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale (MADRS), dem Beck Depression Inventory II (BDI-II) und der Geriatric Depression Scales (GDS) waren die beiden Antidepressiva gegenüber Plazebo signifikant wirksamer (je p ≤ 0,01).
Die unerwünschten Nebenwirkungen (UE) bei 87% der Teilnehmer waren in allen drei Armen relativ gleich verteilt. Unter Venlafaxin stieg der Blutdruck systolisch (+8,5 mmHg) und diastolisch (+4,1 mmHg) jeweils signifikant an, in vier Fällen stellte sich eine Hypertonie ein. Unter Paroxetin wurde eine signifikante Gewichtszunahme von durchschnittlich 1,3 kg beobachtet. Weitere UE waren sexuelle Dysfunktion (24% vs. 10%) und Tremor (je 7-mal vs. 3-mal) häufiger bei beiden AED-Gruppen als unter Plazebo.
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