Medikamentös induzierte Tagesmüdigkeit

Neuro-Depesche 3/2002

Unterscheiden sich die Dopaminagonisten?

Welchen Einfluss haben Dopaminagonisten bei Patienten mit Parkinson-Krankheit auf das Auftreten starker Tagesmüdigkeit und auf ein Einschlafen am Steuer? Eine Studie belegt, dass die Prävalenz dieser unerwünschten Effekte unter den am häufigsten verwendeten Dopaminagonisten etwa gleich hoch ist.

Zur umfassenden Untersuchung subjektiver Schlafprobleme und verursachender Faktoren wurden 303 Parkinson-Patienten mittels Epworth Sleepiness Scale (ESS), einem modifizierter Schlaf-Fragebogen der National Sleep Foundation und spezifischen Fragen zum Einschlafen am Steuer untersucht. Bei den durchschnittlich etwa 67 Jahre alten und seit rund neun Jahren erkrankten Patienten, lag der durchschnittliche ESS-Wert bei 11,1 (± 5,9) Punkten. Bei fast genau der Hälfte der Teilnehmer (50,2%) waren die Werte oberhalb des Cut-offs von zehn Punkten und damit im pathologischen Bereich. Nach den Ergebnissen der schrittweisen Regressionsanalyse korrelierten mit der subjektiven Müdigkeit signifikant Erkrankungsdauer, Hoehn und Yahr-Stadium, männliches Geschlecht sowie die Einnahme von Dopaminagonisten. Das Ausmaß der Tagesmüdigkeit unterschied sich unter den drei am häufigsten eingenommenen Dopaminagonisten Pramipexol (n = 119), Pergolid (n = 43) und Ropinirol (n = 29) nach Kontrolle der Daten auf die zuvor genannten Faktoren nicht signifikant. Dies traf auch auf Einschlafen während des Autofahrens zu, das von 63 der 279 noch am motorisierten Straßenverkehr teilnehmenden Patienten (22,6%) angegeben wurde.

Quelle: Ondo, WG: Daytime sleepiness and other sleep disorders in Parkinson`s disease, Zeitschrift: NEUROLOGY, Ausgabe 57 (2001), Seiten: 1392-1396

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