ND-Special SMA – Retrospektive Kohortenstudie
Unter welchen Komorbiditäten leiden SMA-Patienten?
Sowohl für Kinder als auch Erwachsene mit einer spinalen Muskelatrophie (SMA) stehen den Neurologen mehrere, sehr unterschiedliche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung – und das inzwischen etablierte Neugeborenen-Screening erweitert die Möglichkeiten der Früh- bzw. Sofortbehandlung. In unserer ND-Special-Reihe haben wir ausgewählte Publikationen zusammengefasst, u. a. zu somatischen Komorbiditäten der SMA-Patienten, zu Geschlechterunterschieden im SMA-Risiko, zum Stand der Dinge bei den Biomarkern und mehr.
Die SMA ist eine seltene neuromuskuläre Erkrankung, die am häufigsten auf einem Defekt im Survival Motor Neuron-Gen 1 (SMN1) auf dem Chromosom 5 beruht, das das SMN-Protein kodiert, das für das Überleben von Motorneuronen unverzichtbar ist. Aufgrund der Degeneration von α-Motorneuronen im Rückenmark kommt es zu fortschreitendem Muskelschwund, Schwäche und Lähmungen. Die meisten Patienten mit schweren Formen der SMA versterben unbehandelt in den ersten beiden Lebensjahren.
Fazit
Erwachsene mit einer SMA weisen diesen Daten zufolge eine höhere Prävalenz für eine Vielzahl von Komorbiditäten in allen physiologischen Systemen und auch der Psyche auf. Jüngere und Frauen sind stärker betroffen als Ältere und Männer. In Bezug auf die Behandlungsrelevanz bedauern die Autoren, dass keine detaillierten Informationen über den Typ der SMA, ihren Beginn und vorbestehende SMA-Symptome vorlagen.