Bei MS unterschätztes Phänomen
Unter Dysphagie leidet mindestens ein Drittel
Schluckstörungen sind ein belastendes, gerade in fortgeschrittenen Krankheitsstadien oft lebensbedrohliches Symptom, das bei MS-Patienten gemeinhin unterschätzt wird. Chinesische Neurologen verschafften sich einen systematischen Überblick über die Literatur und führten zur Prävalenz von Dysphagien eine Metaanalyse durch.
Kommentar
Auf Schluckstörungen sollte im klinischen Alltag stärker geachtet werden: Unter Berücksichtigung der je nach Diagnosemethode unterschiedlichen Dysphagie-Prävalenz bei MS, ist nach Schussfolgerung der Autoren mindestens ein Drittel der Patienten betroffen. Bei Dysphagie-Verdacht scheint es angeraten, sich weniger auf Fragebögen zu verlassen, sondern objektive Untersuchungsmethoden zu wählen, insbesondere bietet sich dazu die Videofluoroskopie (VFSS) an.
Guan X-L et al.: Prevalence of dysphagia in multiple sclerosis: a systematic review and meta-analysis. Neurol Sci 2015; 36(5): 671-81