Sexuelle Dysfunktion bei sozialer Phobie

Neuro-Depesche 2/2003

Umfassendere Störung bei den Patientinnen

Im Rahmen von Angststörungen ist häufig auch das Sexualleben der Betroffenen stark beeinträchtigt. In Israel wurden Patienten mit sozialer Phobie in quantitativer und qualitativer Hinsicht auf Sexualfunktionen und -verhalten untersucht.

In der 18-monatigen Studie wurden 40 ambulante Patienten mit sozialer Phobie (DSM-IV) und 40 gesunde Kontrollpersonen mittels "Liebowitz Social Anxiety Scale" "Structured Clinical Interview" (SCID-P) und spezifischen Skalen zur Sexualität untersucht. Männer mit sozialer Phobie zeigten eine Beeinträchtigung in Bezug auf ihre Erektionsfähigkeit, Freude am Sex, subjektive Befriedigung und Orgasmushäufigkeit. Im Vergleich zur Kontrollgruppe berichteten sie signifikant häufiger über ausschließlich bezahlten Sex (21% vs. 0%). Frauen mit sozialen Phobien litten unter noch umfassenderen und schwerwiegenderen Beeinträchtigungen ihres Sexuallebens, häufig bereits mit Verlust des sexuellen Verlangens (46% vs. 6%). Auch sexuelle Aktivität, subjektives Erleben der eigenen sexuellen "Performance" und Parameter der sexuellen Erregbarkeit waren bei ihnen im Vergleich mit den Kontrollprobandinnen häufiger gestört. Sie hatten in der Vergangenheit auch signifikant weniger Sexualpartner.

Quelle: Bodinger, L: Sexual function and behavior in social phobia, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL PSYCHIATRY, Ausgabe 63 (2002), Seiten: 874-879

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