Computer-Nutzung bei Älteren

Neuro-Depesche 6/2013

Üben, solange die Kognition intakt ist

Computer und Internet tragen bei älteren Menschen zur Unabhängigkeit und sozialen Integration bei. Nun wurden im Rahmen des Intelligent Systems for Assessment of Aging Changes study (ISAAC) Freiwillige im Alter über 80 Jahre rekrutiert, die an einer Computer-Einführung/Schulung teilnahmen. Wirkt sich eine initial bestehende kognitive Beeinträchtigung auf die selbst empfundene Kompetenz und Angst im Umgang mit dem Computer aus?

Insgesamt 162 Senioren, die sich einer Computer-Einführung (Umgang mit Maus und Tastatur etc.) und einem systematischen Training (Internet, Emails etc.) und fortlaufender Übung ihrer Fertigkeiten unterzogen, wurden ausgewertet. Das Durchschnittsalter betrug 84 Jahre, 29 (18%) wiesen nach den Petersen-Kriterien eine Mild Cognitive Impairment (MCI) auf, bei den Übrigen war die Kognition intakt. Mit zwei speziell entwickelten Fragebögen – Computer Self-Efficacy Survey und Computer Anxiety Survey – wurden am Anfang und nach einem Jahr das Selbstvertrauen und die Angst im Umgang mit dem Computer bestimmt.

Bei einer Subgruppe von 88 Teilnehmern, bei denen die Computer-/Internetnutzung kontinuierlich dokumentiert worden war, ergab sich eine signifikante Korrelation zwischen den Baseline-Skalenwerten für das Selbstvertrauen und der Dauer der tatsächlichen täglichen Computer-Nutzung von durchschnittlich 55 Minuten (p < 0,0001). Ähnliches galt für einzelne Faktoren der Angst-Skala wie Ängstlichkeit/Spannung oder Zuversicht/Zufriedenheit (p < 0,01).

Beim einjährigen Follow up zeigten 76 von 130 Personen (58%) im Selbstvertrauen nach dem Computer Self-Efficacy Survey eine Besserung, die Übrigen eine Verschlechterung oder keine Veränderung. 47% berichteten von einem allgemein hohen oder sehr hohen Selbstvertrauen, mit deutlich höheren Werten für einzelne Fertigkeiten wie Email-Versenden oder das Herunterfahren des Computers (70% bzw. 72%). Die zuvor gänzlich Computer-Unerfahrenen und Frauen schienen besonders zu profitieren. Nach diesem Fragebogen hatten die Senioren in der MCI-Gruppe von der Intervention einen signifikant niedrigeren Benefit als die kognitiv Unbeeinträchtigten (p < 0,003).

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