Soziale Phobie

Neuro-Depesche 9/2013

Traditionelle Psychotherapie oder kognitive Verhaltenstherapie?

Während die Wirksamkeit einer CBT bei Patienten mit sozialer Phobie belegt ist, existiert kaum Evidenz dafür, dass eine psychodynamische Therapie ähnlich wirksam ist. In einer randomisierten kontrollierten Studie stellten Psychologen und Ärzte des bundesweiten Social Phobia Psychotherapy Network (SOPHO-NET) einen direkten Vergleich an.

Unter 495 an den Universitäten Bochum, Dresden, Göttingen, Jena und Mainz ambulant behandelten Patienten mit sozialer Phobie wurden 209 zu einer Manual-basierten CBT, 207 zu einer speziell entwickelten Manual-basierten (konfliktlösenden) psychodynamischen Therapie (PDT) und 79 als Kontrollen zu einer Warteliste randomisiert. Die Response- und Remissionsraten als primäre Studienendpunkte wurden geblindet anhand der Liebowitz Social Anxiety Scale (LSAS) (max. 140 Punkte) bewertet. Kein Patient erhielt Psychopharmaka.

Über etwa 38 Wochen wurden jeweils 26 Sitzungen abgehalten. 24% der Patienten der CBT-, 28% der PDT- und 27% der Wartelisten-Gruppe brachen vorzeitig ab. Beide aktiven Behandlungen waren signifikant wirksamer als Plazebo. Dabei war die CBT der PDT in allen Outcome-Parametern überlegen: Die Responseraten (LSAS-Reduktion ≥ 31%) betrugen 60% vs. 52% (Plazebo: 15%) (ns; p = 0,198; Odds Ratio: 1,36). Die Remissionsraten (LSAS-Reduktion ≤ 30 Punkte) lagen bei 36% vs. 26% (Plazebo: 9%), diese Differenz war signifikant (p = 0,034; Odds Ratio: 1,75; 95%-KI: 1,04–2,92). Dabei waren Effektgrößen und Unterschiede zwischen den beiden Gruppen eher klein (d = 0,22 bzw. 0,16).

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