Die Erkenntnisse zur Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Kindes- und Jugendalter haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dies zeigt sich u. a. auch in der Formulierung von Empfehlungen für eine optimale Therapie in den Leitlinien.
In den europäischen Leitlinien zur Behandlung der ADHS wird der Einsatz des Psychostimulans Methylphenidat als Mittel der ersten Wahl empfohlen. Abhängig von der individuellen Situation des Patienten kann der behandelnde Arzt dabei zwischen einer kurz wirksamen oder einer retardierten Formulierung für Methylphenidat wählen. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, komplett auf eine Therapie ohne Psychostimulans umzustellen.
Wie Dr. David Coghill, Dundee/Großbritannien, betonte, sind die Leitlinien als ein Leitfaden zu sehen, an dem sich der behandelnde Arzt bei der Wahl der Therapieform orientieren kann, natürlich unter Berücksichtigung seiner praktischen Erfahrungen. Da die ADHS von multiplen Faktoren beeinflusst wird, die Schwere der Symptomatik individuell unterschiedlich ist und die Ausprägung der Leitsymptome variiert, werden oft Therapiestrategien angewendet, die von den Empfehlungen der Leitlinien mehr oder weniger deutlich abweichen können.
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