Zwölf Patienten mit kongenitaler Hemiparese wurden mittels Kernspin untersucht. Bei Allen beruhte die Hemiparese auf einer unilateralen periventrikulären Hirnschädigung. Anhand der 3D-Daten wurden zwei semikoronare Ebenen rekonstruiert, um die kortikospinalen Projektionsbahnen zu analysieren. Eine vordere Ebene ging durch das Handareal des präzentralen Gyrus und den vorderen Anteil des hinteren Schenkels der Capsula interna; sie repräsentierte damit die Projektionsbahnen zur oberen Extremität. Eine posteriore Ebene durch die Spitze des präzentralen Gyrus und den mittleren Anteil des hinteren Schenkels der Capsula interna repräsentierte die Projektionsbahnen zur unteren Extremität. Fünf Asymmetrie-Indices wurden berechnet, mit denen die laterale Ausdehnung der Pyramidenbahnläsion bezogen auf das Areal der oberen und unteren Extremität, das Gesamtvolumen der Läsion, das Ausmaß der Wallerschen Degeneration auf Höhe des Mesenzephalons und der Medulla oblongata ermittelt wurden. Es ergab sich eine signifikante Korrelation zwischen motorischer Dysfunktion und lateraler Ausdehnung der Läsion in der jeweiligen Ebene. Gesamtausdehnung der Läsion und Ausmaß der Wallerschen Degeneration korrelierten nur mit dem Schweregrad der Dysfunktion der Hand.
Kongenitale Hemiparese
Neuro-Depesche 5/2002
Struktur-Funktionsrelation nachgewiesen
Als Methode der Wahl zur Abklärung einer Zerebralparese gilt das MRT. Mittels 3D-Darstellung konnten Korrelationen zwischen Läsionsvolumina und motorischen Dysfunktionen nachgewiesen werden.
Quelle: Staudt, M: The pyramidal tract in congenital hemiparesis: Relationship between morphology and function in periventricular lesions, Zeitschrift: NEUROPEDIATRICS, Ausgabe 31 (2001), Seiten: 257-264