Bipolare Erkrankung bei Jugendlichen

Neuro-Depesche 12/2006

Stimmungsstabilisierer senkt Aggressivität

In einer offenen Studie wurde die Wirkung von Valproat und Oxcarbazepin auf die Aggression Jugendlicher mit bipolarer Erkrankung untersucht. Die Psychiater stellten für Valproat, das zuvor bereits erfolgreich als Stimmungsstabilisierer bei pädiatrischen Bipolar-Patienten eingesetzt wurde, klare Wirksamkeits- und Verträglichkeitsvorteile fest.

Die an der Harvard Medical School in Boston durchgeführte Studie umfasste alle bipolar erkrankten Patienten (< 18 Jahre), die eine hohe Aggressivität aufwiesen. Primäre Studienparameter waren der prospektiv erhobene Schweregrad auf der Skala Clinical Global Impressions-Severity (CGI-S) und die Anzahl nebenwirkungsbedingter Therapieabbrüche. Retrospektiv, aber geblindet, wurden die aggressionsspezifischen Besserungen der Patienten (CGI-Ag-S) ausgewertet.

Unter den 20 Valproat-behandelten Patienten stellte sich eine signifikant größere Reduktion der CGI-S-Werte ein als unter den elf Oxcarbazepin-Behandelten (p = 0,007 nach vier Monaten). Darüber hinaus hatten sich sowohl die CGI-S- als auch die CGI-Ag-S-Werte in der Valproat -Gruppe gegenüber den Ausgangswerten signifikant gebessert, nicht aber unter der Oxcarbazepin-Behandlung.

Während die Rate nebenwirkungsbedingter Therapieabbrüche ebenfalls vergleichbar war, gingen diese bei mehr als einem Viertel der Oxcarbazepin-behandelten Patienten (27,3%) auf eine Verschlimmerung der Aggressivität zurück, jedoch bei keinem Patienten der Valproat-Gruppe. Eine kombinierte Auswertung ergab, dass der Anteil jener Patienten, die sich um mindestens einen CGI-S-Punkt verbessert und die Behandlung nicht aufgrund von Nebenwirkungen abgebrochen hatten, im Valproat-Studienarm deutlich größer war als in der Oxcarbazepin-Gruppe (65% vs. 18%, p = 0,023).

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