Glatirameracetat war überlegen

Neuro-Depesche 1/2005

Stärker gegen MS-Fatigue wirksam

Viele MS-Patienten leiden unter einer schnellen Ermüdbarkeit. In einer kanadischen Studie wurden die Wirkungen der immunmodulatorischen Basistherapeutika Glatirameracetat und Interferon beta auf die Fatigue miteinander verglichen.

Im Rahmen der prospektiven Kohortenstudie "Calgary MS Outcome Study" wurden bei immunmodulatorisch behandelten MS-Patienten Veränderungen der Fatigue-Symptomatik über sechs Monate mittels der Fatigue Impact Scale (FIS) erhoben. Die Daten von 218 Patienten konnten ausgewertet werden. Die zwischen 19 und 61 Jahre alten Teilnehmer waren zu 76% weiblich, 86% litten unter einer schubförmigen verlaufenden MS. Glatirameracetat hatten 61%, ein Interferon-beta-Präparat (1a oder 1b) 39% der Studienteilnehmer als MS-Medikament gewählt. Unter Glatirameracetat kam es mit 24,8% vs. 12,9% bei einem fast doppelt so hohen Anteil der Patienten zu einer Besserung (Zunahme um eine Standardabweichung) des FIS-Gesamtscores. Dies entspricht einer adjustierten Odds ratio von 2,36. Auch in den Subskalen für die körperliche (28,6% vs. 14,1%) und die kognitive Fatigue (21,1% vs. 10,6%) wirkte sich Glatirameracetat jeweils signifikant vorteilhafter aus. Die Regressionsanalyse unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, EDSS-Wert, Krankheitstyp und Krankheitsverlauf bestätigte den Zusammenhang zwischen der Glatirameracetat-Medikation und dem Rückgang der Fatigue. Diese Resultate sind aufgrund der in die Kohortenstudie eingeschlossenen Patientenpopulation gut auf den klinischen Alltag übertragbar.

Quelle: Metz, LM: The effect of immunomodulatory treatment on multiple sclerosis fatigue, Zeitschrift: JOURNAL OF NEUROLOGY, NEUROSURGERY AND PSYCHIATRY, Ausgabe 75 (2004), Seiten: 1045-1047

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