Im Rahmen der prospektiven Kohortenstudie "Calgary MS Outcome Study" wurden bei immunmodulatorisch behandelten MS-Patienten Veränderungen der Fatigue-Symptomatik über sechs Monate mittels der Fatigue Impact Scale (FIS) erhoben. Die Daten von 218 Patienten konnten ausgewertet werden. Die zwischen 19 und 61 Jahre alten Teilnehmer waren zu 76% weiblich, 86% litten unter einer schubförmigen verlaufenden MS. Glatirameracetat hatten 61%, ein Interferon-beta-Präparat (1a oder 1b) 39% der Studienteilnehmer als MS-Medikament gewählt. Unter Glatirameracetat kam es mit 24,8% vs. 12,9% bei einem fast doppelt so hohen Anteil der Patienten zu einer Besserung (Zunahme um eine Standardabweichung) des FIS-Gesamtscores. Dies entspricht einer adjustierten Odds ratio von 2,36. Auch in den Subskalen für die körperliche (28,6% vs. 14,1%) und die kognitive Fatigue (21,1% vs. 10,6%) wirkte sich Glatirameracetat jeweils signifikant vorteilhafter aus. Die Regressionsanalyse unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, EDSS-Wert, Krankheitstyp und Krankheitsverlauf bestätigte den Zusammenhang zwischen der Glatirameracetat-Medikation und dem Rückgang der Fatigue. Diese Resultate sind aufgrund der in die Kohortenstudie eingeschlossenen Patientenpopulation gut auf den klinischen Alltag übertragbar.
Glatirameracetat war überlegen
Neuro-Depesche 1/2005
Stärker gegen MS-Fatigue wirksam
Viele MS-Patienten leiden unter einer schnellen Ermüdbarkeit. In einer kanadischen Studie wurden die Wirkungen der immunmodulatorischen Basistherapeutika Glatirameracetat und Interferon beta auf die Fatigue miteinander verglichen.
Quelle: Metz, LM: The effect of immunomodulatory treatment on multiple sclerosis fatigue, Zeitschrift: JOURNAL OF NEUROLOGY, NEUROSURGERY AND PSYCHIATRY, Ausgabe 75 (2004), Seiten: 1045-1047