Bei 174 Überlebenden eines ischämischen oder hämorrhagischen Schlaganfalls wurde als PSD eine Major Depression im DSMIV- basierten klinischen Interview SCID-I erfasst. Zusätzlich wurde die bei Patienten mit organischen Hirnläsionen eingesetzte Cornell Scale for Depression (CDS) eingesetzt.
Die funktionellen Einschränkungen anhand des Barthel-Index (BI) ergaben unter den Patienten ein weites Spektrum von vollständiger Abhängigkeit bis zu weitgehender Unabhängigkeit. Die subjektiv empfundene soziale Unterstützung, erhoben anhand der drei Subskalen „emotionale Unterstützung“, „praktische Unterstützung“ und „soziale Integration“ des Social Support Questionnaire (PSS), lag im „normalen“ Rahmen.
PSD ist stärkster Prädiktor
Das Depressionsrisiko der zu T1 depressiven Patienten war in den nächsten drei Jahren signifikant um mehr als das Fünffache erhöht (Odds Ratio: 5,3; p = 0,006). Funktionelle Einschränkungen nach BI in der Akutphase trugen dagegen ebensowenig zum späteren PDS-Risiko bei wie die soziale Unterstützung nach PSS.
Die zu T1 depressiven Patienten hatten gegenüber jenen ohne PSD in der akuten Phase drei Jahre später ein signifikant erhöhtes Risiko für funktionelle Beeinträchtigungen. Letzteres wurde – ebenfalls mit Signifikanz, aber in geringerem Ausmaß – auch für ein höheres Alter und initiale Funktionsdefizite der Fall. HL