Europäische Phase-IV-Studie
Neuro-Depesche 6/2007
Sicherheit der i.v.-Thrombolyse unter Alltagsbedingungen bestätigt
Innerhalb der ersten Stunden nach ischämischem Schlaganfall können die Thromben durch den intravenös verabreichten rekombinanten Gewebe-Plasminogen-Aktivator (rt-PA) Alteplase recht zuverlässig aufgelöst werden. In der europäischen Phase-IV-Beobachtungsstudie „Safe Implementation of Thrombolysis in Stroke-Monitoring Study“ (SITS-MOST) erwies sich dieses Verfahren in der klinischen Praxis als mindestens ebenso sicher wie zuvor in den randomisierten kontrollierten Zulassungsstudien.
Fazit
Mehr als elf Jahre nach ihrer Einführung als erste effektive Akuttherapie bei ischämischem Hirninfarkt zeigt diese europäische Phase-IV-Studie, dass die der tPA-Thrombolyse auch in der klinischen Praxis sicher und effektiv eingesetzt werden kann. Zu beachten ist, dass in SITS-MOST strikte Ausschlusskriterien galten: Neben dem obligaten Dreistundenfenster waren dies ein Alter über 80 Jahre, schwere neurologische Ausfälle mit einem Wert der National Institutes of Health Stroke Scale (NIHSS) größer 25 und ein Hypertonus größer 185/110 mmHg. Um ähnlich positive Ergebnisse zu erzielen, sind die Patienten also streng nach den gültigen Kriterien zu selektieren. Darüber hinaus bleibt es dabei, dass die Thrombolyse nur von Ärzten eingesetzt werden soll, die bereits ausreichend Erfahrung mit dieser neuen Therapiemethode gesammelt haben.