Erfahrene Neuropädiater gaben einen Überblick über die fokalen idiopathischen generalisierten Epilepsien im Kindes- und Jugendalter und berichteten über aktuelle Studienergebnisse sowie ihre eigenen klinischen Erfahrungen mit Levetiracetam. Das neuere Antiepileptikum ist seit einem Jahr zur Zusatztherapie fokaler Epilepsien auch bei Kindern ab vier Jahren zugelassen.
„Bei Epilepsien im Kindheitsalter sind die kognitiven und verhaltensbezogenen Nebenwirkungen am häufigsten“, berichtete Prof. L. Lagae, Leuwen/Belgien, „sie können einen großen Einfluss auf das Lernen und die spätere Bildung der Kinder haben.“ Seinen Worten zufolge sind die neueren Antiepileptika wie Levetiracetam meist sicherer als die älteren Mittel.
Für die generalisierten Epilepsien sind angesichts relativ weniger therapeutischer Optionen „Innovationen wie Levetiracetam [...] äußerst willkommen“, sagte Prof. U. Brandl, Jena. Dies gilt z. B. bei der an und für sich prognostisch günstigen kindlichen Absence-Epilepsie, hier ist insbesondere bei frühkindlichem Beginn eine Resistenz gegen die gebräuchlichen Antiepileptika häufig.
Auch bei den idiopathisch generalisierten Epilepsien des Jugendalters sind schwer therapierbare, auch mit Polytherapien nicht anfallsfrei werdende Patienten keine Seltenheit. Sie können von der Wirksamkeit des neuartigen Levetiracetam profitieren, die in mehreren klinischen Studien nachgewiesen wurde. Im Frühjahr 2006 wurde dessen Zulassung auf die Add-on-Therapie von myoklonischen Anfällen bei Juveniler Myoklonischer Epilepsie (JME) ab dem 12. Lebensjahr erweitert.
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