Von 1995 bis 2006 wurden 1768 initial demenzfreie Frauen im Alter von mindestens 65 Jahren auf eine auftretende AD (nach DSM-III-R-Kriterien) untersucht. Die AD-Diagnose erfolgte nach NINCDS-ADRDA-Kriterien. Daten über Demenz-Risikofaktoren, Menopause und Nutzung einer HRT wurden anhand des Women’s Health Questionnaire (WHQ) erhoben. Ein Zusammenhang zwischen HRT und AD-Risiko wurde mithilfe Cox’scher Regressionsanalysen unter Adjustierung auf Risikofaktoren (APOEε4-Allel-Status, Alter zu Studienbeginn, Bildungsstand) geprüft.
1105 Teilnehmer (62,5%) waren mit einer HRT behandelt worden, 176 Frauen erkrankten an einer AD. Die Erkrankungswahrscheinlichkeit fiel bei frühem HRT-Beginn (≤ 5 Jahre Abstand zur Menopause), gegenüber den Personen ohne HRT signifikant niedriger aus (adjustierte Hazard Ratio: 0,70; 95%-Konfidenzintervall: 0,49–0,99). Besonders deutlich zeigte sich dies bei einer Langzeiteinnahme der Hormone (≥ 10 Jahre) (aHR: 0,63; 95%-KI: 0,41–0,98). Dagegen erwies sich das Erkrankungsrisiko bei einem spätem Beginn der HRT (> 5 Jahre Abstand zur Menopause) praktisch unverändert (aHR: 1,03; 95%-KI: 0,68–1,55), unabhängig von der Dauer der HRT. Allerdings wies die kombinierte Behandlung mit Östrogen und Progestin, begonnen weniger als 3 Jahre vor der Rekrutierungsphase, einen Trend für ein erhöhtes Risiko für eine AD auf (aHR: 1,93; 95%-KI 0,94–3,96). Dies wurde bei der Einnahme eines reinen Östrogen-Präparates nicht beobachtet. JL